In kosmetischen Produkten befinden sich teilweise viele für Mensch und Umwelt bedenkliche oder sogar schädliche Inhaltsstoffe, zu denen unter anderem auch Mineralöle gehören. Viele dieser Inhaltsstoffe sind äußerst umstritten und dennoch viel zu häufig in etlichen Produkten zu finden. Mit BAYAGE BEAUTY wollen transparent handeln und aufklären. Wir verzichten auf Inhaltsstoffe, die als bedenklich gelten und setzen einen neuen Standard für saubere Kosmetik. Unsere Mission ist es euch als Kundinnen über gewisse Themen der Branche aufzuklären. Heute schauen wir uns Mineralöle genauer an bzw. Inhaltsstoffe, die aus Mineralöl hergestellt werden. Mineralöle werden seit über hundert Jahren in der Kosmetikindustrie verwendet, doch was genau sind Mineralöle und warum gelten sie in der Kosmetik als bedenklich?
Was sind Mineralöle?
Die in kosmetischen Produkten verwendeten Mineralöle werden aus Erdöl gewonnen. Erdöl wird aus den Überresten von pflanzlichen und tierischen Stoffen hergestellt, die tief in der Erdkruste extrem hohem Druck und hohen Temperaturen ausgesetzt waren. Soweit klingt das doch ganz natürlich, oder? Doch um für Kosmetik zugelassen zu werden, muss das Rohöl zunächst gereinigt werden. Dies wird als Raffinierung bezeichnet. Etliche Schritte und unzählige Raffinierungsprozesse durchläuft das Rohöl, bis es in Kosmetik verwendbar ist. Diese Prozesse sind äußerst umweltschädlich und gefährlich zugleich. Es kam schon mehrfach zu Explosionen in Raffinerien, zuletzt 2018 in Deutschland. Das Mineralöl, welches sich in Hautpflegeprodukten befindet, wird einer so umfangreichen Reinigung unterzogen, dass danach kaum noch etwas vom ursprünglichen Material übrig ist. Dieses gereinigte Material wird auch in der Entwicklung von Medikamenten eingesetzt. Auch Pflanzenöle werden gereinigt, bevor sie verwendet werden können, doch dieser Prozess ist deutlich umweltfreundlicher, sicherer und die Beiprodukte sind meist harmlos.
Mineralöle könnt ihr unter folgenden Bezeichnungen in den Inhaltsstofflisten finden:
- Paraffinum liquidum
- Cera Microcristallina
- Petrolatum/Vaseline
- Microcristallina Wax Ceresin
- Mineral Oil, Ozokerite
Warum wird Mineralöl in Kosmetik verwendet?
In der Kosmetikindustrie ist Mineralöl äußerst beliebt. Von seinem Ausgangsstoff, dem Erdöl, unterscheidet es sich deutlich. Es wird in mehreren Schritten gereinigt und aufbereitet. So entstehen farb- und geruchlose Rohstoffe.
Mineralöl ist in verschiedenen Konsistenzen, wie zum Beispiel als Wachs oder flüssiges Öl einsetzbar und es lässt sich einfach verarbeiten. Da es nicht oxidiert, ist es sehr lange haltbar, was für Unternehmen äußerst rentabel ist.
Der entscheidende Faktor ist jedoch der Preis. Mineralöl ist wesentlich günstiger als hochwertige pflanzliche Alternativen. Somit wird es von vielen Unternehmen verwendet und viele Baby-Öle bestehen fast ausschließlich aus Mineralöl. Aber auch Körperlotionen, Seifen und Shampoos enthalten oft einen hohen Anteil an Mineralöl.
Welche Wirkung haben Mineralöle auf unsere Haut?
Für unsere Haut haben Mineralöle nur wenig positive Effekte. Mineralöl enthält keinerlei Vitamine, Antioxidantien oder Mineralien. Es besteht aus großen, langkettigen Molekülen gebaut, die von der Haut nicht aufgenommen werden können. Somit legt es sich nur auf der Haut ab. Der dadurch entstehende Film verhindert zwar einen Feuchtigkeitsverlust der Haut und vor äußeren Einflüssen, wie z. B. Luftschadstoffen schützen, jedoch spendet das Öl keinerlei Feuchtigkeit.
Das Mineralöl hat noch einen entscheidenden Nachteil– es verschließt die Poren. So ist Talg und Schmutz eingeschlossen, was im Umkehrschluss zu Pickeln und Unreinheiten führen kann. Außerdem können weitere Inhaltsstoffe mit einer pflegenden Wirkung nicht in die Haut eindringen. Schlussendlich werden nur die Symptome kurzfristig gelindert und eine nachhaltige Wirkung bleibt aus.
Sind Mineralöle schädlich oder nicht?
Grundsätzlich sind Mineralöle in der Kosmetikindustrie als sicher ausgeschrieben, sofern sie einen strikten, von der EU-Kosmetikverordnung vorgegebenen Raffinations- und Säuberungsprozess durchlaufen, welcher zu jedem Zeitpunkt bekannt ist. In einer Stellungnahme schrieb das BfR in 2018: „Nach aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand sind aus Sicht des BfR gesundheitliche Risiken für Verbraucherinnen und Verbraucher bei Anwendung kosmetischer Mittel auf der Haut nicht zu erwarten.“ Allerdings weist der Bericht Lücken auf und vieles ist sehr ungenau.
Zuerst einmal muss zwischen zwei Komponenten des Mineralöls unterschieden werden: Zum einen gibt es gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH), die den größten Anteil ausmachen und zum anderen aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH). Letztere steht im Verdacht, bei Aufnahme des Körpers krebserregend zu sein. Für MOSH besteht bisher kein kenntliches Krebsrisiko, allerdings lagert sich der Stoff in Form winziger Granulome, die äußerst entzündlich sind, in Fett, Leber, Milz und Lymphknoten an. Diesbezüglich gibt es noch gewisse Unsicherheiten bei der gesundheitlichen Bewertung für Menschen, weswegen von vielen Instituten davon abgeraten wird, Mineralöle topisch anzuwenden. Auch in der Bewertung von MOAH wird eine „nicht ausreichende Datenlage“ beschrieben, um ein potenzielles Krebsrisiko vollkommen auszuschließen.
In der Lebensmittelbranche sind Mineralöle ebenfalls ein großes ungeklärtes Thema. Durch mineralölhaltige Druckfarben, Recyclingkartons und Behälter/Verpackungen der Lebensmittel gelangen auch hier die potenziell schädlichen Stoffe in unser System. In recycelten Kartons sind oft große Mengen an Rückständen von mineralölhaltigen Druckfarben aus alten Zeitungen zu finden. In Herstellungsprozessen gelangen ebenfalls Mineralöle in unser Essen. Besonders bei Fertiggerichten ist dies häufig der Fall. Allerdings gibt es hierzu nur Richtwerte, die als Beurteilungsgrundlage dienen könnten.
Wieso gibt es keinen derartigen Richtwert in der Kosmetikindustrie, fragen wir uns.
Lippenstifte, die überwiegend auf Mineralölen basieren, werden durch die Befeuchtung unserer Lippen mit der Zunge vom Speichel teilweise aufgenommen und gelangen so in unseren Körper. Auch über Cremes an unseren Händen können MOAH und MOSH in unseren Körper gelangen. Diese Umstände werden unter anderem im Bericht nicht berücksichtigt, könnten aber zu einem neuen Ergebnis führen. Viele Gesundheitsinstitutionen raten davon ab, mineralölhaltige Pflege- und Kosmetikprodukte, sowie dekorative Kosmetik zu verwenden.
Welche Auswirkungen hat das Einsetzten von Mineralöl auf unsere Umwelt?
Neben den Auswirkungen auf den Menschen, wollen wir auch auf die Umwelt eingehen. Es ist durchaus bekannt, dass die Gewinnung von Erdöl, negative Folgen für Umwelt hat. Dies hat die verschiedensten Gründe. Angefangen bei der Suche nach Erdöl, der Förderung, Verarbeitung bis hin zum Transport, greifen alle Schritte in unser Ökosystem ein. Neben den vielen Katastrophen, die im Zusammenhang mit Erdöl entstanden sind (Explosionen, Ölleckagen etc.), gelangen jedes Jahr zusätzlich 1 Million Tonnen Erdöl in die Umwelt. Küsten, Meerestiere, Korallenriffs sind umgehend betroffen und dadurch gefährdet. Hinzu kommen unzählige Wälder, die zur Förderung abgeholzt werden, indigene Stämme, die ihre Heimat verlieren, Küstenregionen, die in Industriegebiete umgebaut werden. Bei der Förderung sind Ölleckagen fast alltäglich und verseuchen Gewässer, Böden und Ackerflächen. Auch die Raffinierung des Rohöls ist schädlich für die Umwelt. Dabei werden unter Anderem Schwefeloxide, Kohlenwasserstoffe und Staubpartikel freigesetzt. Zudem kommen die Raffinerieabfälle, welche weiterverarbeitet werden müssen, bevor sie vollkommen entsorgt werden können.
Welche Alternativen gibt es?
Mit BAYAGE BEAUTY wollen wir zum einen darüber aufklären, weswegen wir auf bestimmte Inhaltsstoffe verzichten und zum anderen über Themen wie diese Aufmerksamkeit schaffen.
Heutzutage gibt es viele pflanzliche Alternativen zu mineralölhaltigen Inhaltsstoffen. Sie sind meist reich an Vitaminen und Antioxidantien, pflegen und schützen die Haut mindestens genauso gut, meist sogar besser. Unser BAYAGE BEAUTY THE BALM basiert auf Kakaobutter und Rizinusöl, welche beide gereizte Haut lindern, Feuchtigkeit spenden und reich an Antioxidantien sind. THE HAND CREAM setzt auf den reichhaltigen Saft der Aloe Vera und pflegendes Jojobaöl. Die Basis vieler Cremes kann durch pflanzliche Triglyceride (auch im hauteigenen Sebum enthalten und sehr wirksam) ersetzt werden. Somit kann auf Mineralöle gänzlich verzichtet werden. Der Verzicht auf Mineralöl ist nicht nur eine umweltfreundliche Lösung, sondern hat auch für die menschliche Gesundheit viele Vorteile.